Der Gott des Waldes
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Richtig „weggeschmökert“ habe ich mich vor Kurzem mit dem neuen Roman „Gott des Waldes“ von Liz Moore, der unter dem Genre literarischer Thriller fungiert: Im Sommer 1975 verschwindet Barbara aus dem traditionellen Sommercamp des Naturreservat der Adirondack Mountains. Doppelt seltsam: sie ist die Tochter der Familie Van Laar, der das Camp und das umliegende Land gehört und deren Sohn Bear seit 14 Jahren vermisst wird. Kann das Zufall sein? Was wissen die anderen Kinder und Angestellten? Wer könnte etwas mit dem Verschwinden zu tun haben? Und was hat die Familie selbst damit zu tun?
Aus der Perspektive verschiedener handelnder Personen, entfaltet die Autorin in unterschiedlichen Zeitlinien ein vielschichtiges Gesellschaftspanorama der ländlichen U.S.A der 70er Jahre. Die Abgründe sozialer Ungleichheit, der Kampf um weibliche Selbstbestimmung, den Wert von Freundschaft und das Leben in und mit der Natur – all das reflektiert die Autorin innerhalb eines packenden Settings, das sich schließlich zu einem Pageturner mit einigen unerwarteten Twists entwickelt. Besonders die Innenansichten der unterschiedlichen Frauenfiguren sowie der „Wildnis“-Aspekt haben mich für das Buch eingenommen. Sehr spannend und unbedingt lesenswert!