Mit Blick aufs Meer
Crosby, eine kleine Stadt an der Küste von Maine. Hier ist nicht gerade sehr viel los. Doch sieht man einmal genauer hin, ist jeder Mensch eine Geschichte und Crosby die ganze Welt.
Aus dem Klappentext: Sie kann manchmal eine rechte Nervensäge sein: Olive Kitteridge, die pensionierte Lehrerin. Weil sie zu allem, was in dem Städtchen Crosby geschieht, eine dezidierte Meinung hat, halten sie einige für überkritisch. Dann wieder überrascht sie durch Selbstlosigkeit und Mitgefühl. Sie mischt sich ein und macht sich ihre Gedanken über ihre Mitmenschen: die schrille Barpianistin, die insgeheim einer verlorenen Liebe nachtrauert, einen ehemaligen Schüler, der keinen Sinn mehr im Leben sieht, ihren eigenen Sohn, der sich von ihren Empfindlichkeiten bevormundet fühlt, ihren Mann Henry, der die Ehe mit ihr nicht nur als Segen, sondern manchmal auch als Fluch empfindet. Und während sich die Menschen in Crosby mit ihrem ganz normalen Leben herumschlagen, den Problemen wie den Freuden, lernt Olive auf ihre alten Tage, das Leben zu lieben.
Elizabeth Strouts wunderbarer Roman ist eigentlich eine Sammlung von Erzählungen, die sich über mehr als zwanzig Jahre erstrecken. Olive ist mal Haupt-, mal Nebenfigur, aber immer Herz und Seele der Geschichten. Strout erzählt mit feiner Ironie, von Liebe und Kummer, von Toleranz und Aufbegehren und von der Natur des Menschen in all seiner Verletzlichkeit und Stärke – erfrischend ehrlich und unglaublich schön, ohne sentimental oder weltfremd zu sein.