Erst einmal ein auffallend schönes Buch, aufwändig gestaltet in Papier und Layout. Dann lockt Erling Kagge, der norwegische Autor und Verleger, bekannt von seinen großartigen kleinen Büchern übers Gehen und die Stille, die wir beide gleichermaßen mochten. Und nun lädt uns Kagge in seine Wohnung ein. Er ist Sammler. Er hat schönste Kunst entdeckt und früh gekauft. Viele Kunstwerke und Künstler sagen einem was, Maler, Fotografen, Bildhauer. Er teilt sein Wissen mit. Übers Sammeln, wer sammelt, was Museen sammeln, welche Nationalität was kauft, Marktwert. Kurzweilig, magazinhaft, erhellend.
Egal, was wir daraus machen, die Freude an diesem Buch zählt. Und wer Kunst über Sofa und Esstisch hängen hat, stimmt ein: „früh entdeckt“. Superbildband zum Superpreis. Perfektes Geschenk, wenn es mal kein Roman sein soll.
Inhalt (vom Verlag)
Vor dreißig Jahren hat Erling Kagge seine erste Kunst gekauft. Eine signierte und nummerierte Litographie, die ein bisschen nach Edvard Munch aussah. Die porträtierte Schwarzhaarige erinnerte ihn an seine erste Freundin. Und weil er nicht viel Geld dabei hatte, tauschte er das Kunstwerk gegen zwei Flaschen Bordeaux ein. »Die Flaschen leerten wir noch am gleichen Abend. Den Druck habe ich immer noch.« Dessen Wert ist in all den Jahren nicht gestiegen – anders als bei der »Surfing Nurse« des amerikanischen Malers Richard Prince, einem Bild, das Kagge in einer New Yorker Galerie entdeckte und für 50.000 Dollar kaufte. Er hätte es gerne behalten, aber dann sah er, dass »alle reichen Russen, Chinesen und Afrikaner unbedingt auch Richard Prince haben wollten«, also verkaufte er das Bild vier Jahre später für das Hundertfache.
»Ja, man kann sehr viel Geld auf dem Kunstmarkt ausgeben und erlösen, man muss aber nicht« sagt Kagge. Wer neugierig bleibt, seinem Urteil traut, eine gute Portion Geschmack mitbringt, sich Trends widersetzt und ein bisschen Glück hat, kann auch als Einsteiger zum erfolgreichen Sammler werden. Genau wie Erling Kagge.
Der amüsante und anekdotenreiche Wegweiser liefert erhellende Einblicke in den Kunstbetrieb. Er zeigt, dass nicht der Smalltalk auf der nächsten Party, sondern der lange und manchmal abenteuerliche Weg durch die Welt der Kunst das eigene Kunstverständnis prägt – und zu einer ganz persönlichen und exquisiten Sammlung führt.