Sal
Heutzutage gibt es ja auf youtube und im Netz Tutorials und Anleitungen für wirklich alles. Sal, die liebenswerte Protagonistin in Mick Kitsons gleichnamigem Roman hat sich dort auch Einiges an Wissen angeeignet und zwar, wie man in der Wildnis überlebt: einen Unterstand baut, Kaninchen ausnimmt, Entfernungen berechnet oder Infektionen behandelt…
Das braucht sie auch, denn mit ihrer 10-jährigen Schwester Peppa flüchtet sie vor ihrem desaströsen Familienleben – alkoholabhängige Mutter, übergriffiger „Stiefvater“- in die schottischen Highlands. Sal vertraut lieber sich selbst, als dem System, dass sie eigentlich beschützen soll.
Es sei dahin gestellt, ob das Ganze wirklich so funktionieren kann, aber die Geschichte ist so gut geschrieben, dass mögliche Realitätsferne einfach nicht so wichtig ist und mutet auch ein bisschen märchenhaft an.
Ich hab es jedenfalls geliebt: Trotz der ganzen Tragik der Geschichte und der Lebensumstände der Mädchen ist es ein Buch voller Humor – es ist z.B. einfach witzig wie Sal ihr ganzes Netzwissen abspult und anwendet.
Man liest hier eine unglaublich warmherzige und berührende Geschichte über die Liebe zwischen zwei Geschwistern, über die Schönheit und Purheit der Wildnis und über den Lebensmut und (Überlebens-)Willen einer jungen Frau.