Violet
Als unverheiratete „alte“ Jungfer hat Violet schließlich den Schritt in die Unabhängigkeit gewagt und ist bei ihrer Mutter ausgezogen und wir begleiten nun diese Ich-Erzählerin durch das Winchester der 30er Jahre. Das Leben als alleinstehende Frau ist alles andere als einfach und die Folgen des ersten Weltkrieges liegen noch als Schatten auf ihrem Leben.
Neue Lebensfreude und Freundinnen findet sie, als sie sich dem Kreis der Stickerinnen anschließt, die für die Kathedrale Kniekissen sticken. Dabei lernt sie auch den viel älteren Glöckner Arthur kennen….
So abseitig die Themen von Autorin Tracy Chevalier auf den ersten Blick manchmal scheinen, hat mich bisher noch jeder Roman von ihr begeistert. Meist nimmt sie historische Frauenfiguren und ihren Alltag in den Blick, von denen wir bisher noch nie etwas gehört hatten. Mir macht es große Freude mit ihr in ein so unbekanntes Leben einzutauchen und dem ruhigen Fluss ihres Erzählens zu folgen – und so war es auch diesmal. Ebenfalls stellten sich Erinnerungen an die Stickereien meiner Großmutter ein und tatsächlich habe ich überlegt, es auch einmal auszuprobieren…