Offene See
Ein junger Mann, dessen Leben in einem Bergarbeiterstädtchen eigentlich vollkommen vorherbestimmt ist, geht im England der 40er Jahre auf eine Wanderung und damit auch Reise zu sich selbst. Als er schließlich bei der unkonventionellen älteren Dame Dulcie strandet, werden aus einem Sommer ganz neue (Lebens-)möglichkeiten.
Das klingt nach einem wunderbaren Coming-of-Age-Roman und den bekommt man auch: Wir wandern mit und sehen das Meer hinter den abfallenden Wiesen blau schimmern, riechen den Duft es gemähten Grases, strecken uns unter dem Sternenhimmel aus und folgen den philosophischen Diskussionen der Protagonisten. Das Buch wäre wirklich perfekt, hätte Autor Ben Meyers es in seinem Debüt mit der Poesie nicht ein bisschen zu gut gemeint, denn stellenweise ist seine Sprache mit Metaphern überladen.
Wen das nicht stört, der liest hier eine zwar nicht neue, aber sehr, sehr schön erzählte Geschichte, die sich zu lesen lohnt und die bewegt.