DAS BUCH ALICE
Empfehlung für Winterabende! Zwischen Kochbüchern habe ich dieses Buch entdeckt und es hat mich sofort gepackt. Jeder, der mal ein altes Kochbuch in der Hand hatte, kennt das Gefühl von Heimatliebe, Erinnerungen- egal ob man selbst gern kocht. Doch in diesem Buch geht es auch um die Aufarbeitung deutscher Geschichte, die Frage nach der Enteignung geistigen Eigentums. Das Buch ist so spannend geschrieben, dass es auch als Sachbuch flüssig zu lesen ist. Alice Urbach, die Kochbuch-Autorin aus Wien wird durch ihre Enkelin sehr authentisch beschrieben und dadurch kann ihr Denken und Handeln absolut nachvollzogen werden. Für mich war bereits am Anfang die Beschreibung des Bedarfs an Kochschulen neu, da ich von einem Phänomen des 21. Jahrhunderts ausgegangen war.
Der Verlag schreibt dazu:
Einst erfolgreiche Kochbuch-Autorin, verliert die Wiener Jüdin Alice Urbach unter den Nationalsozialisten Heimat, Familie und Karriere. Sie flieht nach England, wo sie sich als Dienstbotin durchschlägt und später ein Flüchtlingsheim für jüdische Mädchen leitet. Mit Kochunterricht versucht sie ihre Schützlinge von den Kriegswirren abzulenken. Nach dem Krieg geht Alice nach New York, gibt Kochkurse in San Francisco und stellt im amerikanischen Fernsehen ihre besten Rezepte für Mehlspeisen und Tafelspitz vor. In einer Wiener Buchhandlung findet sie sogar ihr Buch wieder. Doch wer ist der Mann, dessen Name auf dem Umschlag prangt? Hat es den „Küchenmeister“ Rudolf Rösch je gegeben? Recherchen führen Alice’ Enkelin Karina Urbach in Wiener, Londoner und Washingtoner Archive, in denen sie längst verloren geglaubte Briefe, Tonband- und Filmdokumente findet. Sie eröffnen ein bislang unbekanntes Kapitel in der Geschichte deutscher NS-Verbrechen.