Beute Ernte Öl

  • Titel: Beute Ernte Öl
  • Untertitel: Wie Energiequellen Gesellschaften Formen
  • Autor: Ian Morris
  • Übersetzung: Jürgen Neubauer
  • Sprache: Englisch
  • Verlag: Büchergilde
  • Originalverlag: DVA
  • ISBN: 9783763272150
  • Erschienen: Januar 2020
  • Einband: Gebunden
  • Umfang: 425
  • Preis: 24 €
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rezensiert
von:

Marius Jansen

Was sind die Ursachen und Ursprünge für unser heutiges moralisches Selbstverständnis? Warum werden solche Institution wie die Sklaverei, die Ungleichbehandlung von Mann und Frau und der Rassismus heute beinah überall in der industriellen Welt abgelehnt und verabscheut, trotz ihrer über Jahrtausend währenden Gültigkeit in uns vorausgehenden Generation? Was erklärt das moderne Aufkommen zahlloser Emanzipationsbewegungen um den gesamten Globus, allen voran der westlichen Welt?

Ian Morris bietet ein ebenso verwegenes wie einfaches Erklärungsmodell an; ganz nach Bertolt Brechts Ausspruch „Erst kommt das Fressen dann die Moral“ postuliert Morris, dass sich das moralische Grundgerüst unserer Gesellschaften nur eben jene Überzeugungen und Glaubenssätze leisten kann, die ihm durch die Möglichkeiten der Ressourcen- und Energiegewinnung zugestanden werden. Unser Verständnis von Moral wird folglich weniger durch philosophische und theologische Schlussfolgerungen gelenkt als die uns zur Verfügung stehenden Mittel der Ressourcen- und Energiegewinnung.

Dem Leser werden glücklicherweise zu dieser doch durchaus kontroversen These mehrere Persönlichkeiten verschiedenster Fachrichtungen zur Seite gestellt, die sich Morris Behauptung kritisch annehmen und ihre Gegenpositionen darlegen. Für welche Beweisführung sich der Leser auch letztlich entscheiden mag, so steht doch eines fest; Ian Morris hat mit seinem Buch einen Beitrag dazu geliefert, einer der großen Fragen der Menschheitsgeschichte von einem neuen Blickwinkel zu betrachten.

 

Der Verlag schreibt:

Was haben Ölplattformen mit unseren Wertvorstellungen zu tun?

Die meisten Menschen heutzutage halten Demokratie und Gleichberechtigung der Geschlechter für eine gute Sache und sprechen sich gegen Gewalt und Ungleichheit aus. Aber bevor sich solche Auffassungen und die damit verbundenen Wertvorstellungen allmählich im 19. Jahrhundert herausbildeten, galten 10000 Jahre lang genau gegenteilige grundsätzliche Annahmen und andere Werte. Woran liegt das? An unseren Energiequellen, sagt Ian Morris in seinem neuen großen Wurf, diese formen unsere Gesellschaft wie nichts sonst. Was kommt auf die Menschheit nach dem Ende der fossilen Ära zu? In seiner Bedeutung vergleichen führende Historiker »Beute, Ernte, Öl« mit Jared Diamonds »Kollaps« und Steven Pinkers »Gewalt«.

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