Das Land der Anderen

  • Titel: Das Land der Anderen
  • Autor: Leïla Slimani
  • Übersetzung: Amelie Thoma
  • Sprache: Französisch
  • Verlag: Luchterhand
  • ISBN: 9783630876467
  • Erschienen: Mai 2021
  • Einband: Gebunden
  • Umfang: 384
  • Preis: 22,00 €
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von:

Barbara Stöcker

Kurz vor Ende des 2. Weltkrieges lernt die junge Mathilde, die mit ihrer Familie in einem elsässischen Dorf lebt, den marokkanischen Offizier Amine kenne. Amine kämpft auf Seite der Alliierten in der französischen Armee. Fasziniert von seiner Schönheit verliebt sie sich Hals  über Kopf in ihn und träumt von einem gemeinsamen, exotischen Leben in der Ferne weit weg von der Enge der französischen Kleinstadt. Doch in Marokko angekommen stellen sich die Unterschiede zwischen ihrem bisherigen Leben als Christin in Frankreich und der überwiegen muslimisch geprägten, marokkanischen Welt als gravierend heraus. Sie fühlt sich hilflos mit ihrem Ehemann Amine an ihrer Seite, der als einzige Erklärung für die gesellschaftlichen und kulturellen Gepflogenheiten: „ So ist das hier.“ vorbringt. Aber Mathilde selber kann  sich auch nicht von ihren Vorurteilen freimachen . Gleichzeitig findet sie nicht das erträumte Anwesen vor, sondern muss mit ihrem Ehemann und später ihren Kindern auf einem abgelegenen, ärmlichen Landgut leben. Es kommt zu zunehmenden Konflikten zwischen der einheimischen Bevölkerung, insbesondere deren nationalistischen Bewegung, und den französischen Kolonialisten. Als französisch-marokkanisches Paar stehen sie zwischen allen Fronten.       
Der Roman packt den Leser von der ersten Seite. Er zeigt ein differenziertes Bild von der politischen und gesellschaftlichen Situation in Marokko in den 50-er Jahren, was auch durch die marokkanisch-französische Herkunft der Autorin bedingt ist, die in dem Roman z.T. die Geschichte ihrer Großeltern aufgreift.
Fazit: Eine mitreißende Familiengeschichte vor einem spannenden, historischen Hintergrund!

 

Der Verlag schreibt:

Der Nr.-1-Bestseller aus Frankreich – der neue gefeierte Roman von Leïla Slimani. Über das Leben in der Fremde, eine unkonventionelle Liebe und eine Welt im Umbruch.

Mathilde, eine junge Elsässerin, verliebt sich am Ende des Zweiten Weltkriegs in Amine Belhaj, einen marokkanischen Offizier im Dienst der französischen Armee. Die beiden heiraten und lassen sich in der Nähe von Meknès nieder, am Fuß des Atlas-Gebirges, auf einem abgelegenen Hof, den Amine von seinem Vater geerbt hat. Während er versucht, dem steinigen Boden einen kargen Ertrag abzutrotzen, zieht Mathilde die beiden Kinder groß. Voller Freiheitsdrang hatte sie den Aufbruch in ein neues, unbekanntes Leben gewagt und muss doch bald ernüchternde Erfahrungen machen: den alltäglichen Rassismus der französischen Kolonialgesellschaft, in der eine Ehe zwischen einem Araber und einer Französin nicht vorgesehen ist, die patriarchalischen Traditionen der Einheimischen, das Unverständnis des eigenen Mannes. Aber Mathilde gibt nicht auf. Sie kämpft um Anerkennung und ihr Leben im Land der Anderen.

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