Kaukasische Tage

  • Titel: Kaukasische Tage
  • Autor: Banine
  • Übersetzung: Bettina Bach
  • Sprache: Französisch
  • Verlag: dtv Verlag
  • ISBN: 9783423282345
  • Erschienen: November 2021
  • Einband: Gebunden
  • Umfang: 320
  • Preis: 24,00 €
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rezensiert
von:

Barbara Stöcker

Wer hat schon eine Vorstellung vom Leben, von der kulturellen und religiösen Vielfalt in Aserbaidschan Anfang des 20. Jahrhunderts? Um so bereichernder ist der Roman „Kaukasische Tage“ von Umm-El-Banine Assadoulaeff, die sich schlicht   Banine nannte. Die Ich-Erzählerin dieses weitgehend autobiographisch geprägten Romans wächst um 1900 in Baku in Aserbaidschan auf. Ihre Familie ist aufgrund des Ölhandels sehr reich und angesehen. Dominiert wird sie von der streng muslimischen Großmutter. Da die Mutter von Banine im Kindbett verstarb, wächst sie mit ihren Geschwistern unter der Aufsicht eines französischen Kindermädchens auf. Später heiratet ihr Vater ein junge Frau, die zuvor in Moskau und in Paris gelebt hat. So kommt die Protagonistin schon früh mit unterschiedlichen Kulturen in Berührung, wie auch die Stadt Baku geprägt ist von vielfältigen Einflüssen. Hier leben Aserbaidschaner, Armenier, Russen, Georgier und Europäer und somit Muslime , Christen und Juden. Banine sehnt sich nach der Zuneigung ihrer Stiefmutter, die ihr aber keinerlei Interesse entgegenbringt. Sie flüchtet sich in Bücher und in Träumereien. Mehrere Monate im Jahr lebt die Großfamilie auf ihrem Landsitz in einer Region, wo das Leben noch den streng muslimischen Vorschriften unterliegt. Wunderbar lebhaft wird die Familie, ihr Riten, Feste und Streitigkeiten, beschrieben. Als aber in Russland die Oktoberrevolution ausbricht, verändern sich auch für die Familie die Lebensbedingungen schlagartig und das bis dahin sorglose Leben findet ein jähes Ende.
Ein mit viel Humor und auch leichter Ironie geschriebener Roman über das Leben in Aserbaidschan zu Beginn des letzte Jahrhunderts, über die politischen Umwälzungen in dieser Zeit und die Entwicklung eines jungen Mädchens, die zwischen den Kulturen und Religionen ihren eigenständigen Weg sucht.

 

Der Verlag schreibt:

Baku um 1900: Als Tochter eines Ölbarons wächst Banine in einer Welt voller Widersprüche auf. Die Großmutter: eine muslimische Matriarchin. Das Kindermädchen: eine engelsgleiche Deutsche. Heimlich liest sich Banine durch die Bibliothek ihrer Tante, während der Rest der Verwandtschaft kettenrauchend Poker spielt oder mit dem Mercedes über die einzige Allee Bakus rollt. Mit der Oktoberrevolution bricht diese Welt zusammen und Banine verliebt sich zum ersten Mal – ausgerechnet in den Bolschewiken, der ihre Familie enteignen soll. Doch um ihrem Vater die Flucht zu ermöglichen, heiratet Banine mit 15 Jahren einen Mann, den sie inbrünstig hasst. Am Ende flüchtet sie selbst in ein neues Leben: mit dem Orientexpress nach Paris.

 

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