Die Kinder sind Könige

  • Titel: Die Kinder sind Könige
  • Autor: Delphine de Vigan
  • Übersetzung: Doris Heinemann
  • Sprache: Französisch
  • Verlag: Dumont
  • ISBN: 978383218188-8
  • Erschienen: März 2022
  • Einband: Gebunden
  • Umfang: 320
  • Preis: 23,00 €
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rezensiert
von:

Barbara Stöcker

Delphine de Vigan nimmt sich in ihren Romanen immer wieder hochaktueller Themen an, wobei insbesondere die psychologischen Aspekte im Fokus stehen. So auch in ihrem neusten Buch „ Die Kinder sind Könige “. Die Protagonistin Melanie ist seit ihrer Kindheit fasziniert vom Reality TV und träumt davon, selbst bei einer Show mitzumachen und auf diese Weise nicht nur berühmt und reich, sondern insbesondere auch von unzähligen Menschen geliebt zu werden. Im Erwachsenenalter gelingt ihr dies schließlich, indem sie das Leben ihrer Kinder von klein auf an filmt und ihre Follower beständig an dem inszenierten Alltag ihrer Kinder teilhaben lässt. Doch die nach außen hin vermeintliche Familienidylle zerbricht, als ihre sechsjährige Tochter plötzlich verschwindet. An der Lösung des Verbrechens arbeitet die Polizeibeamtin Clara, die aufgrund ihrer Lebensgeschichte und ihres Charakters einen Gegenpart zur Mutter Melanie einnimmt und ebenso wie auch die anderen im Roman  vorkommenden Personen vielschichtig und überzeugend dargestellt wird.    
Im Vordergrund steht aber nicht die Aufklärung des Falles, sondern die Auswirkungen, die die beständige Zurschaustellung  im Internet auf die psychische Entwicklung der Kinder hat. Und in was für einer Gesellschaft leben wir, die lieber an eine Kunstwelt glaubt und sich von dieser beeinflussen lässt, anstatt sich um reale Beziehungen und das Miteinander der Menschen zu kümmern?  
Ein packender Roman, der wichtige Fragen aufwirft und dem ich viele Leser wünsche!

Der Verlag schreibt:

Mélanie war als junges Mädchen ein großer Fan von Formaten wie ›Big Brother‹. Sie hatte stets davon geträumt, gesehen und berühmt zu werden. Jahre später, als Mutter zweier Kinder, ist es ihr gelungen: Sie ist eine erfolgreiche Youtuberin mit Tausenden von Followern. Objekt ihrer Videos und Posts sind ihre Kinder, die auf Schritt und Tritt gefilmt werden. Seit Kurzem kommt ihre kleine Tochter dem Filmen jedoch immer unwilliger nach. Mélanie tut das als eine Laune ab. Denn wie könnte man die unendliche Liebe, die ihnen aus dem Netz entgegenkommt, als Last empfinden? Kurz darauf verschwindet Kimmy nach einem Versteckspiel spurlos. Wie, fragt sich die ermittelnde Polizeibeamtin Clara, soll man einen Verdächtigen ausmachen bei einem Kind, das Tausende Menschen kennen und mehrfach täglich sehen? Schnell begreift sie, dass ihre Methoden der Ermittlung in der virtuellen Welt vollkommen nutzlos sind …

 

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