Das Flirren der Dinge
Ein Roman, in den man einfach abtauchen kann, um die derzeitigen, so gravierenden Probleme der Welt für ein paar Stunden zu vergessen!
Der Protagonist Antonio wird 1855 in Genua geboren und wächst dort in einem Waisenhaus auf, bis er mit 11 Jahren von dem Fotografen Alessandro Pavia ausgewählt wird, um für ihn als Assistent zu arbeiten. Alessandro Pavia hat tatsächlich zur damaligen Zeit in Italien gelebt und sein Lebensprojekt war, die tausend Freiwilligen zu fotografieren, die sich 1860 unter dem Anführer Garibaldi auf den Weg gemacht hatten, um Sizilien zu befreien. Die Autorin beschreibt ihre Figuren unter anderem auch Pavia, der Antonio in dem Roman nicht nur die Kunst des Fotografierens, sondern auch die Grundlagen für ein eigenständiges Leben beibringt, äußerst lebendig. Antonio selber ist , so lange er denken kann, auf einem Auge blind, wobei er eines Tages zu seinem Entsetzen entdeckt, dass er mit diesem Auge, die Fähigkeit hat, den Tod einzelner Menschen vorher zu sehen. Der Leser begleitet Antonio auf seinem abwechslungsreichen Lebensweg und erfährt ganz nebenbei eine Menge über das Leben in den Straßen Genuas und Mailands sowie die politischen Zustände in Italien zur damaligen Zeit, aber auch über die Entwicklung der Fotografie bis zur Entstehung der ersten Filme.
So ist der Autorin ein vielschichtiges Buch gelungen, in dem auch die reine Lesefreude nicht zu kurz kommt.
Der Verlag schreibt:
Antonio ist auf einem Auge blind – und doch wählt der große Fotograf Alessandro Pavia von allen Kindern im Waisenhaus ausgerechnet ihn als Lehrbuben aus. Er nimmt ihn mit in sein luftiges Atelier über den Dächern von Genua und bringt ihm seine Kunst bei. Im frisch vereinigten Italien gilt es viel festzuhalten. Doch als bei einem Arbeiteraufstand eine junge Hebamme vor Antonios Linse läuft, sieht er mehr als ihre Gestalt. Vielleicht die Zukunft?