Sieben Tage Mo
„Wenn er so vor einem stand, merkte man nicht gleich, dass er anders tickte als die meisten… Er sah mir ziemlich ähnlich. Aber er trug eine Brille mit dicken Gläsern. Und wenn man ihm eine Frage stellte, konnte man in den vergrößerten Augen sehen, wie sich seine Gedanken bewegten. Langsam wie die Molche im Tümpel…“ sagt Karl, der Ich-Erzähler, über seinen zwölfjährigen Zwillingsbruder Mo, der eine geistige Behinderung hat. Er liebt ihn sehr und manchmal geht er ihm auch wahnsinnig auf die Nerven. Gefühlt ist er ständig für ihn verantwortlich, weil Mama und Papa viel arbeiten, aber Karl möchte eben auch sein eigenes Leben haben und dann ist da noch Nida, aus seiner Parallelklasse, die er immer interessanter findet…
Mit viel Witz und Wärme erzählt Oliver Scherz in seinem neuen und sehr berührenden Kinderroman ab 10 Jahren von der Beziehung zweier besonderer Geschwister. Damit bringt er Bewusstsein in ein Thema, das die meisten Menschen – Erwachsene wie Kinder so gut wie nie mitbekommen: Den Herausforderungen, Höhen wie Tiefen eines Alltags mit einem behinderten Familienmitglied.
Gleichzeitig ist es auch eine Geschichte darüber, dass man jemanden lieben kann und trotzdem manchmal überfordert von der Beziehung zu ihm ist.
Das Buch gibt es auch als CD und wurde wirklich gelungen eingelesen von Jan Wawrczeck.