Yellowface
Rebecca F. Kuang – Yellowface
June und Athena lernten sich in Yale kennen und sind seitdem so etwas wie Freundinnen. Eine schwierige Freundschaft, da June Athena eigentlich gar nicht leiden kann.
Die selbe Uni, das selbe Hobby und die gleichen Träume. Dennoch könnten beide nicht unterschiedlicher sein, weder persönlicher noch beruflicher Natur.
Während Athena mit ihrem Debütroman Erfolge erzielte und die Karriereleiter buchstäblich hinaufsprintet, droht Junes bereits bescheidene Karriere nun vollkommen den Bach unterzugehen. Als June dann den tragischen Tod der vermeintlichen Freundin miterlebt, handelt sie impulsiv. Sie steckt sich Athenas neues Manuskript ein – eine Geschichte über chinesische Arbeiter im Ersten Weltkrieg – und veröffentlicht es unter ihrem eigenen Pseudonym.
„Denn verdient es dieses Stück Geschichte nicht, erzählt zu werden, und zwar egal von wem?“
June sieht sich im Recht, immerhin hat sie das Manuskript überarbeitet und sie hat es, ihrer Meinung nach, ebenfalls verdient erfolgreich zu sein.
Sie lebt für eine kurze Zeit ihren Traum als erfolgreiche Autorin und schlüpft in die heißersehnte Rolle, die Athena ihr immer vorgelebt hat. Zumindest bis die ersten Plagiatsvorwürfe ans Tageslicht rücken und June handeln muss.
In Rebecca F. Kuangs‘ neuen Roman werden verschiedenste Themen wie Urheberrecht, Diskriminierung, Rassismus, Kulturelle Aneignung und Hass im Internet behandelt und mit einem Hauch von dunklem Humor und Satire präsentiert. Über all den Themen schwebt zusätzlich subtil die Frage nach Ethik und Moral. Wir erleben den Erzählstrang aus der Sicht von June, einer Person, welche unsympathischer nicht sein könnte und nur ihr eigenes Ziel vor Augen hat. Ebenfalls erhaschen wir einen tiefen Einblick hinter die Kulissen der Literaturwelt und dem Verlagswesen, sowohl in die Macht von Social Media.