Betongötter
Die Finnen. Wer weiß abseits aller Klischees etwas über sie zu sagen? Markku Kivinen, Finnlands angesehenster Soziologe sowie ausgewiesener Experte für russisch-finnische Beziehungen. In seinem ersten Roman „Betongötter“ bringt Kivinen uns die Gesellschaft Finnlands mit ihren Träumen und Ängsten auf eine sehr eindringliche, oft auch absurde Art und Weise nahe.
Die Handlung startet im Finnland der 60er Jahre. Im Zuge der Technologisierung entstehen Betonsiedlungen, die für die landflüchtige Gesellschaft ein besseres Leben versprechen. Hier prallen Gesellschaftsschichten aufeinander die bereits früh desillusioniert werden.
Kivinen lässt uns an den privatesten Gedanken seiner sechs Protagonisten, alle Bewohner der neuen Siedlung “ Tapiola“, teilhaben. Wir begleiten sie in ihrem Lebensalltag in der Form innerer Monologe über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten. Dabei sind es immer nur kurze Gedankenfolgen, individuelle Eindrücke, „Lebensblitze“, die nur eine Momentaufnahme abbilden. Kivinen möchte in seinem ersten Roman nicht erläutern, sondern die Stimmung dieser Zeit wiedergeben. Denn nach seiner Meinung, „…kann es in einem Gesellschaftsroman keinen allwissenden Erzähler geben.“ Innere Monologe seien körperlicher und echter.
Spätestens nach der Lektüre wird man seine Meinung teilen.
Noch ein Tipp: Fangen Sie „hinten“ an; Das Nachwort der Übersetzerin und ein detailliertes Glossar ermöglichen einen leichten Einstieg in die Lektüre.