Das Paradies meines Nachbarn
Drei junge Männer stehen im Mittelpunkt dieses Romans. Ali Najjar ist als Jugendlicher aus dem Iran nach Deutschland geflüchtet, wo er sich inzwischen ein Leben als erfolgreicher Produktdesigner aufgebaut hat. Zu seiner Mutter im Iran hat er nur lockeren Kontakt- „eine Mutter , die ihren Sohn nicht an den Krieg aber an den Westen verloren hat“. Als sie stirbt nimmt ein Mann namens Ali Reza aus Teheran zu ihm Kontakt auf, um ihm einen Brief seiner verstorbenen Mutter zu übergeben. Ali Najjar weiß vom gleichaltrigen Ali Reza lediglich, dass er mit seiner Mutter gut befreundet war. Doch vor der geplanten Übergabe des Briefes in Dubai fürchtet er sich offensichtlich so sehr, dass er einen Angestellten der Firma, in der er seit kurzem tätig ist, um Hilfe bittet. Sina, mit iranischen Wurzeln in Deutschland geboren, ist von der Selbstsicherheit und dem Auftreten seines neuen Vorgesetzten Ali Najjar überwältigt. „ Wobei es ihm später rückblickend vorkommen sollte , als wäre Ali Najjar mehr als Ereignis denn als Mensch in sein Leben getreten.“ Er hadert gerade an der Beziehung zu seiner Frau. Zusätzlich verunsichert durch die Umstrukturierungen in der Firma und die Verhaltensweise seines neuen Vorgesetzten, beschließt er mit Ali Najjar nach Dubai zu fliegen. Das Treffen wird den Blick der drei Protagonisten auf ihr Leben grundlegend verändern.
Die Autorin Nava Ebrahimi hat für ihren noch nicht veröffentlichten Text „ Der Cousin“ den diesjährigen Ingeborg Bachmann-Preis erhalten. Aber es ist unbedingt lohnend die Autorin schon mit dem hier besprochenen Roman zu entdecken!
Der Verlag schreibt:
Ali Najjar glaubt, seine Vergangenheit weit hinter sich gelassen zu haben. Er ist längst in Deutschland angekommen, als Produktdesigner erfolgreich. Der Iran, Teheran, seine Familie sind für ihn eine fremde Welt. Dann erreicht ihn die Nachricht eines Unbekannten. Und alles, woran er bislang festgehalten hat, gerät ins Wanken.