Das Tal in der Mitte der Welt
In diesem Roman wird nicht nur die karge Schönheit der Shetland Islands nördlich von Schottland auf wunderbare Weise eingefangen, sondern auch die Besonderheiten der wenigen Menschen, die in diesem Tal leben. David ist tief verwurzelt in dem Tal und lebt im Einklang mit der Natur und seiner Landwirtschaft. Seine Frau kümmert sich liebevoll um die Belange ihrer Mitmenschen und hat für die Verschrobenheit ihres Mannes immer ein Lächeln übrig. Terry, Maggie und Sandy sind später in die Gegend gezogen und versuchen hier Fuß zu fassen und ihre Probleme in den Griff zu bekommen. „Aber das Tal war irgendwie anders. Das Tal ergab irgendwie einen Sinn. Hier hatte er sich geschützt gefühlt vor der zerstückelten Welt, die ihm früher so bedrohlich erschienen war. Hier fühlte er sich vom Ort absorbiert, ohne von ihm zerstört zu werden.“
Mit viel Empathie werden die Menschen, ihr Sorgen und Nöte sowie ihre Beziehungen untereinander gezeichnet. Dabei strahlt das Buch eine einnehmende Ruhe und atmosphärische Dichte aus, ohne langatmig zu sein. Wer Bücher wie „ Offene See“ von Benjamin Myers liebt, wird sicher auch mit diesem Roman einige glückliche Stunden verbringen!
Der Verlag schreibt:
Shetland – Schafe und Natur, unbarmherziges Wetter, enge Bindungen und althergebrachte Lebensweisen. Hier, in dem Tal auf einer kleinen Insel, hat David sein ganzes Leben verbracht, wie vor ihm sein Vater und sein Großvater. Hier will Sandy eine neue Heimat finden, hier hat Alice nach dem Tod ihres Mannes Zuflucht gesucht. Aber die Zeiten ändern sich, Menschen sterben oder ziehen weg, und David fragt sich, wie die Geschichten und Traditionen seines Tals weitergeführt werden sollen, während andere zweifeln, ob sie jemals dazugehören werden. Die Geschichte des kleinen Tals birgt die ganze Welt.