Der gefrorenen Himmel
Saul Indian Horse, ein Kanadier mit indigenen Wurzeln, wird im Rahmen einer Suchttherapie geraten, sein bisheriges Leben zu erzählen, um auf diese Weise seine Krankheit besser zu bewältigen. Seine Erinnerungen beginnen mit dem erschütternden Satz: „Alles, was ich vom Indianersein wusste, starb im Winter 1961, als ich acht Jahre alt war.“ In der folgenden Erzählung erfährt der Leser, wie Saul seine Familie verlor und zunächst in einem Heim aufwuchs, wo den Kindern jede Bindung zu ihren Familien und ihrer indigenen Kultur auf brutale Weise genommen wurde. Saul bringt sich hier zunächst selbst heimlich Eishockeyspielen bei und entdeckt in dieser Sportart einen Rückzugsort: „Auf dem Spielfeld erwachten unsere Träume und das Spiel schenkte mir Freiheit.“ Warum er trotz seiner ausgesprochenen sportlichen Begabung alkoholkrank wurde, wird auf eindrückliche und sehr berührende Weise erzählt. So zeigt der Roman, wie Diskriminierung und Missbrauch das Leben verändern und zerstören. Trotzdem ist „Der gefrorene Himmel“ kein trostloses Buch, es bietet auch Zeichen der Hoffnung. Der Autor Richard Wagamese war selbst indigener Herkunft und hat persönliche Erfahrungen in seine Bücher einfließen lassen. Ähnlich wie bereits in seinem Roman „Das weite Herz des Landes“ überzeugt auch dieses Buch durch seine hohe literarische Qualität und die Einfühlsamkeit in die Lebensgeschichte des Protagonisten.
Das schreibt der Verlag:
Erstmals in deutscher Übersetzung – Richard Wagameses wegweisender Roman über das Schicksal eines kleinen Jungen, in dem die Geschichte eines ganzen Landes widerhallt. Saul wächst in einem staatlichen Heim auf – wie so viele Kinder indigener Herkunft. Dem Zwang und der Kälte der Einrichtung kann Saul in den kostbaren Momenten entfliehen, wenn er auf Schlittschuhen über das Eishockeyfeld fliegt. Sein magisches Talent für das Spiel öffnet ihm einen Weg in die Freiheit. Und begleitet Saul auf der Suche nach der Geborgenheit einer Familie, dem kulturellen Erbe der Ojibwe-Indianer und der Versöhnung mit einer Welt, die keinen Platz für ihn vorgesehen hatte.