Der Letzte meiner Art
Christine Westermann fühlte sich bei der Lektüre an Loriot erinnert, ich stimme Elke Heidenreich zu: „der seltene Fall eines durch und durch komischen Buches“. Und wir haben zuhause audauernd laut gelacht, weil sich dieses Buch vorzüglich dazu eignet, es einander vorzulesen. Alfred von Ärmel ist der Held oder dessen Gegenteil dieser herausragenden Tragikomödie einer Schweizer Familiengeschichte, Lukas Linder ihr wunderbarer Erfinder. Das Buch hat größten Seltenheitswert, komisch, ohne Klamauk auszukommen, lustig und seriös zugleich zu sein. Ein Ausnahmetipp, der das Leben beobachtet und begriffen hat. Was für ein schönes Geschenk!
Der Verlag schreibt:
Die von Ärmels gab es schon im 14. Jahrhundert, und das sieht man ihnen auch an. Zu allem Übel ist es nun dem jungen Alfred auferlegt, diese Gene in ein neues Zeitalter zu retten. Das ist bedauerlich. Für Alfred. Aber mehr noch für die Gene, die in ihm den denkbar schlechtesten Botschafter gefunden haben.
„Der Letzte meiner Art“ erzählt die Geschichte des jüngsten Sprosses einer eher dekadenten Familie. Alfred fühlt sich neben seiner starken, aber abgedrehten Mutter, seinem genialen Bruder und seinem umnachtet wirkenden Vater wie eine Karikatur. Trotzdem hat er es sich zur Aufgabe gemacht, seiner alteingesessenen Familie zu neuem Ruhm zu verhelfen. Ein Held möchte er werden. Dazu hat er verschiedene Möglichkeiten: Er könnte, wie sein Vorbild und Namensvetter, vierzig Franzosen erschlagen, einen Gesangswettbewerb gewinnen, oder, ja, ein Freiherr der Liebe werden! Doch zunächst ist Alfred nichts weiter als ein Realist, der sich selbst als die enttäuschende Pointe einer Geschichte sieht, deren größtes Vergehen darin besteht, viel zu lange gedauert zu haben. Lukas Linder schreibt mit einer solchen Genauigkeit und Schonungslosigkeit über das alltägliche Scheitern, dass man zwischen den Lachern immer wieder etwas erschreckt, aber amüsiert, auf das eigene Leben schielt.