Die Blutnacht von Manor Place
Tatsache: Sir Arthur Conan Doyle!
Namhafte Autoren verfassen neben Belletristik Reportagen: Ernest Hemingway gelangte auch mit 49 Depeschen (1967) zu Weltruhm. Edgar Wallace veröffentlichte das (falsche) Geständnis des Sensationsmörders Dr. Crippen (1910). Georges Simenon recherchierte die Greuel deutscher Aussteiger auf Galapagos (1935). Sir Arthur Conan Doyle erschuf den Meisterdetektiv der Meisterdetektive: Sherlock Holmes. Dieser verdeckt das weitere Werk, das der Autor als weitaus literarischer empfand wie den historischen Roman Rodney Stone (1896) oder die Abenteuer in der verlorenen Welt (1912). Auch dem True Crime hat sich Conan Doyle verschrieben und stritt für die Wahrheit und fürs Recht. Die Unschuld des verdächtigten Tiermörder Georges Edalji bewies der Autor. Julian Barnes beschrieb den Prozess im Roman Arthur & George (2005).
Conan Doyles eigene Ansicht zum Fall ist nunmehr nachzulesen. Die Blutnacht von Manor Place (Halle, 2020) entdeckt Doyles Kriminalreportagen, die im Strand Magazin erschienen und zu Unrecht im Schatten der Abenteuer von Sherlock Holmes stehen. Sie faszinieren wie der Meisterdetektiv und True Crime Stories überhaupt: „In der Fiktion lassen wir Leute reden und handeln, wie es unserer Vorstellung von Wahrscheinlichkeit entspricht, doch in der Realität reden und handeln sie, wie es niemand für wahrscheinlich halten würde.“ William Godfrey Youngman bringt seine Geliebte um, die er lebensversichert hat. Doch warum auch seine zwei Brüder und die Mutter? Als seine Braut die Verbindung löst, sticht George Vincent Parker das Mädchen nieder. Wahnsinn? Tötete die raffgierige Mrs. Emsley tatsächlich der, der dafür am Galgen hängt? Letztlich meint Conan Doyle, dass auch Geister Detektivarbeit leisten können. Nur Spinnerei? Diese Kriminalreportagen erzählen wie schon Conan Doyles Der Fall Oscar Slater (Halle, 2016) über Tatsachen, die wir gern zur Kenntnis nehmen. Zum einen verursachen sie angenehmen Schauder. Zum anderen entdecken sie einen Weltautoren von andrer Seite: Meisterlich!
Der Verlag schreibt: