Die Überlebenden

  • Titel: Die Überlebenden
  • Autor: Alex Schulmann
  • Übersetzung: Hanna Granz
  • Sprache: Schwedisch
  • Verlag: dtv Verlag
  • ISBN: 9783423282932
  • Erschienen: August 2021
  • Einband: Gebunden
  • Umfang: 304
  • Preis: 22 €
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rezensiert
von:

Barbara Stöcker

Der Roman „ Die Überlebenden“ beginnt mit dem Ende: Die drei Brüder Pierre, Benjamin und Nils sitzen vor dem Ferienhaus der Familie in Schweden, die Polizei und der Notarzt nähern sich dem Haus. „ Der Polizist sucht in seiner Hosentasche nach dem Notizbuch. Er weiß nicht, dass diese Geschichte auf kein Stück Papier passen wird, dass er gerade in eine mehrere Jahrzehnte lange Erzählung einsteigt, von drei Brüdern, die einmal vor langer Zeit von hier fortgerissen wurden und jetzt gezwungen sind zurückzukehren; dass alles an diesem Ort zusammengehört, nichts steht für sich oder kann einzeln erklärt werden. Das Gewicht all dessen, was in diesem Moment passiert, ist groß, doch das meiste ist längst geschehen.“ Die Fahrt hierher nach dem Tod ihrer Mutter und die letzten gemeinsam verbrachten Jahre als Familie werden zeitlich rückläufig erzählt und in die Kindheitserinnerungen an einen Sommerurlaub eingeschoben. In diesem augenscheinlich idyllisch anmutendem Ferienurlaub tauchen latente Aggressivität und Desinteresse der Eltern an ihren Kindern  auf. Zunehmend fürchtet der Leser, die fast liebevoll beginnenden Szenen zwischen den Eltern und  ihren Kindern könnten plötzlich umschlagen. Was aber führte schließlich dazu, dass sich die Brüder so untereinander entfremdet haben?  Der Spannungsbogen wird bis zum Schluss des Romans aufrechterhalten und die Familienverhältnisse mit viel psychologischem Gespür dargestellt. Als Leser ist man durchgehend bis zum überraschenden Ende gepackt. Gleichzeitig hebt sich der Roman aber insbesondere durch den Wechsel der Perspektive auf das Geschehene und die z.T. zeitlich rückläufige Erzählstruktur wohltuend von  vielen Familienromanen ab.      
Eine unbedingte Leseempfehlung!

 

Der Verlag schreibt: Nach zwei Jahrzehnten kehren die Brüder Benjamin, Pierre und Nils zum Ort ihrer Kindheit – ein Holzhaus am See – zurück, um die Asche ihrer Mutter zu verstreuen. Eine Reise durch die raue, unberührte Natur wie auch durch die Zeit. Im Kampf um die Liebe der Mutter, die abweisend und grob, dann wieder beinahe zärtlich war, haben die Jungen sich damals aufgerieben bis zur Erschöpfung. Heute fühlen sie sich so weit voneinander entfernt, dass es kein Aufeinanderzu mehr zu geben scheint. Und doch ist da dieser Rest Hoffnung, den Riss in der Welt zu kitten, wenn sie sich noch einmal gemeinsam in die Vergangenheit vorwagen.

 

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