Ein schönes Ausländerkind

»Was hat uns das neue Leben gekostet? Meinen Vater seine Stimme, meine Mutter ihre Lebendigkeit. Und mich?«
In dem Debütroman „Ein schönes Ausländerkind“ von Toxische Pommes folgen wir einer Familie die aus Jugoslawien nach Österreich flüchtet, einem Einwanderungsland das keins sein möchte. Im Fokus steht die Beziehung der Tochter (Ich-Erzählerin) zu ihrem Vater. Es wird in der Erzählung deutlich, dass es den Eltern schwer fällt sich dem neuen Umfeld anzupassen und sie im Gastland nicht wirklich gefördert werden. Die Tochter hingegen, wächst dort hinein, getrieben durch ihren starken Wissensdurst und ihrer Neugier.
Im Laufe der Geschichte entsteht eine Entfremdung zwischen der Tochter und ihrem Vater, aber auch eine Entfremdung zu ihr selbst, da regelmäßige Urlaube ins Heimatland der Eltern zu Hinterfragung ihrer eigenen Heimat führen.
In den sozialen Medien ist die Autorin schon länger durch ihre satirischen Kurzvideos bekannt, die sowohl die schönen, wie auch die hässlichen Seiten der Gesellschaft darstellen. Im wahren Leben heißt die Autorin Irina und ist Juristin.
Ein Roman der brutal ehrlich, aber auch tief berührend ist und der Gesellschaft im Bezug zum Umgang mit Migranten, den Spiegel vorhält. Durch den zweisprachigen Dialog wird der Konflikt der Adaptivität in einem neuen Land ebenfalls verdeutlicht. Eine lesenswerte Empfehlung über eine individuelle Geschichte, welche vielleicht gar nicht so einzigartig ist.