Endstation Malma
In diesem Roman wird der Leser auf drei Zugfahrten nach Malma, einen kleinen Ort in Schweden, mitgenommen. Als junges Mädchen reist die Protagonistin Harriet mit ihrem Vater erstmals dorthin, nachdem wenige Monat zuvor die Ehe ihrer Eltern zerbrochen und ihre Mutter mit Harriets Schwester nach Malma gezogen ist. Jahre später wird sie sich mit ihrem Mann Oskar erneut auf eine Reise dorthin begeben, ebenso wie im weiteren Verlauf ihre Tochter Yana. Malma ist der Ort, wo sich das Leben für Harriet grundlegend verändert hat, und ist daher nicht nur das Ziel der Zugfahrten der Protagonisten, sondern auch der unterschiedlichen Erzählstränge des raffiniert komponierten Romans. Nach und nach entblättert sich die Vergangenheit und es treten Ereignisse zu Tage, die diese Menschen und ihre Beziehungen untereinander zerstört haben. Während Harriet überwiegend in ihren Erinnerungen lebt und es nicht schafft, sich daraus zu befreien, ist es für ihre Tochter Yana umso wichtiger, Antworten auf nie gestellte Fragen zu finden. Was damals tatsächlich in Malma geschah, erfährt der Leser erst, nachdem die Reisenden auf den unterschiedlichen Zeitebenen diesen Ort erreicht haben und die Spannung des Romans stetig angestiegen ist. Das Buch lebt von seiner außergewöhnlichen Komposition sowie dem Vermögen des Autors, sich in die Psyche seiner Protagonisten zu versetzen. Dabei werden ihre Gefühle und Verletzlichkeiten und deren Auswirkungen auf ihr Handeln und ihre Beziehungsfähigkeit auf das Feinste wiedergegeben. Alex Schulman hat mit diesem Buch erneut einen beeindruckenden und fesselnden Roman vorgelegt!