Goodbye Bukarest
Astrid Seeberger beweist in „Goodbye Bukarest“ eine begnadete Erzählerin zu sein. Roman steht drauf, und doch ist es hier die Spurensuche in der eigenen Familiengeschichte. Die Rahmenhandlung ist in der schwedischen Heimat der Autorin angesiedelt, mit 17 Jahren zog die gebürtige Deutsche nach Schweden, den Roman hat sie in schwedischer Sprache verfasst, wunderbar übersetzt von Gisela Kosubek. Und tatsächlich geht es um ein verschollenes Familienmitglied, Bruno, den Bruder der Mutter, von dem es heißt, er sei in Stalingrad gefallen. In mancher Beziehung viel spannender als in einem Krimi, forscht und befragt die Erzählerin, bis sie nach Bukarest gelangt, nach einem Menschenleben. Im wahrsten Sinne geht es um Existenz. Astrids warmherzigen Erzählstil folgt man nur zu gern. Eine großartige Neuerscheinung.
Und das schreibt der Verlag:
Es ist ein Rätsel in ihrer Familiengeschichte, ein blinder Fleck. Von Bruno, dem ältesten Bruder ihrer Mutter – dem es gelang, dass alles, was er berührte, zu zittern aufhörte – hieß es immer, er sei bei Stalingrad gefallen. Es war eine Lüge: Als Astrid zufällig davon erfährt, muss sie die Suche nach Bruno aufnehmen, ohne erklären zu können, warum. Und diese Spur führt nach Bukarest …
Astrid begegnet Menschen, die Bruno nahekamen, und hört Lebensgeschichten voller Farbigkeit und Dramatik, die Streiflichter auf ihn werfen. Zusammen mit zahlreichen Bezügen zu Kunst und Literatur entsteht daraus ein dichtes Gewebe, auf dem Brunos Leben erscheint: seine Einsamkeit, die eisige Weite vieler Jahre und die vielen Momente menschlicher Wärme und größter Geistesverwandtschaft.
Ein bewegender, bildgewaltiger und poetisch dichter Roman über ein europäisches Schicksal und eine Hommage an die Bedeutung von Literatur und Liebe in unserem Leben.