Halbschatten
Von Liebe und Tod einer jungen Fliegerin – und von Stimmen aus der Vergangenheit
Marga von Etzdorf, eine junge Fliegerin, erschießt sich im Mai 1933 in Aleppo, Syrien, nach einer Bruchlandung. Sie ist 25 Jahre alt. Ihr Grab liegt auf dem Berliner Invalidenfriedhof. Was hat sie hier, zwischen den Toten der preußischen Militärgeschichte, NS-Größen und zivilen Opfern der letzten Kriegstage, zu suchen? Der Stadtführer, der Uwe Timms Erzähler über den Invalidenfriedhof geleitet, weist auf beunruhigende Nachbarschaften hin. Es erhebt sich ein Chor von Stimmern, der unheimlich und düster nach und nach Einzelschicksale beleuchtet.
Das Melodrama und das Epochenbild, der Schrecken der Geschichte und die Schönheit der Erzählung sind in Halbschatten so genau ausbalanciert, wie es in Deutschland lange keinem Roman mehr gelungen ist.