Hikikomori
Till steht kurz vor dem Abitur und wie so viele hat auch er ausgefeilte Pläne für die Zeit danach. Er möchte mit seinem besten Freund die Welt bereisen. Und zwar genauso, wie sein Vater es bereits getan hat. Damals, als das Wort Backpacking noch gar nicht erfunden war. Doch leider verläuft nicht alles im Leben nach Plan und Till wird als Einziger seiner Klasse nicht zu den Prüfungen zugelassen. Da hilft es auch nicht, dass er zur „freiesten Waldorf-Schule“ der Welt geht und sich seine Eltern anbieten, ihn in die Prüfungen einzuklagen. In seinem Kopf ist dieser Weg hier zu Ende und er bleibt zurück, während alle anderen lernen und Pläne schmieden. Er fasst einen schwerwiegenden Entschluss, der sein Leben und auch das seiner Familie, seiner Freunde drastisch ändert. Er zieht sich zurück, schließt sich ein in seinem Zimmer und beginnt ein Eremiten-Leben inmitten der Zivilisation. Der Computer ist sein einziges Fenster zur Außenwelt, sein einziger Begleiter ein grüner Leguan. Doch während Till versucht, einen neuen Weg für sich und sein Leben zu finden, dreht sich die Welt weiter und am Ende der Geschichte werden die Dinge neu geordnet sein.
Mit seinem Debüt hat Kevin Kuhn nicht nur einen Coming-Of-Age-Roman vorgelegt, sondern ein höchst aktuelles Bild unserer Gesellschaft gezeichnet. Einer Gesellschaft in der die Technik nur noch wenige Grenzen kennt, in der der Informationsfluss durch nichts aufzuhalten ist und das Internet uns grenzenlose Möglichkeiten bietet. Ein wunderbares Buch, das unser tägliches Leben beleuchtet wie auch hinterfragt und zum Nachdenken anregt.