Kalmann
Während der Lektüre dieses Buches ist mir Kalmann richtig ans Herz gewachsen- Kalmann der 33-jährige Ich-Erzähler diese Romans, in dem die Kriminalgeschichte nur den Hintergrund für die Darstellung der Charaktere und Lebensweise der Bewohner des isländischen Küstenortes Raufarhöfn bildet. Der leicht geistig behinderte Kalmann erzählt uns von seinem Leben als Haifischfänger und wie das Auffinden des toten Hotelbesitzers des Ortes sein Leben und das der Dorfbewohner erschüttert und verändert hat. Die Natur und ihre Gesetzte sind für ihn der wesentliche Halt, sie geben ihm Struktur und Ordnung, ohne die er verloren wäre. Seine wichtigste Bezugsperson ist sein Großvater, der aber inzwischen verwirrt seine letzten Tage in einem Altenheim verbringt. In die Dorfgemeinschaft ist Kalmann integriert und er fühlt sich als selbsternannter Scheriff von Raufarhöfn persönlich verantwortlich für seinen Heimatort und das Geschehen im Ort, das mit dem Auffinden des Toten in Gang gesetzt wird.
Kalmanns Sicht auf das Leben ist unverstellt und hinter seinen auf den ersten Blick vielleicht naiv anmutenden Einstellungen liegt ein tieferes Verständnis für die Mitmenschen und ihre Verhaltensweisen. Das Schöne ist, dass der Humor dabei für den Leser auch nicht zu kurz kommt!
Der Verlag schreibt:
Er ist der selbsternannte Sheriff von Raufarhöfn. Er hat alles im Griff. Kein Grund zur Sorge. Tag für Tag wandert er über die weiten Ebene um das beinahe ausgestorbene Dorf, jagt Polarfüchse und legt Haiköder im Meer aus, um den Fang zu Gammelhai zu verarbeiten. Doch in Kalmanns Kopf laufen die Räder manchmal rückwärts. Als er eines Winters eine Blutlache im Schnee entdeckt, überrollen ihn die Ereignisse. Mit seiner naiven Weisheit und dem Mut des reinen Herzens wendet er alles zum Guten. Kein Grund zur Sorge.