Kronsnest
Der 16-jährige Hannes lebt Ende der 20er Jahre mit seinen Eltern auf einem kleinen Hof in Norddeutschland. Der Vater ist zutiefst in sich verschlossen und zeigt insbesondere seinem Sohn gegenüber eine ausgesprochene Härte, die Mutter hat sich in Passivität geflüchtet. Die kleinen landwirtschaftlichen Betriebe und so auch die Eltern kämpfen beständig um ihre Existenz. Ihre Abhängigkeit von der Natur und insbesondere dem Wetter wird deutlich, wobei gleichzeitig die Schönheit der norddeutschen Landschaft vom Autor wunderbar dargestellt wird. Mit zunehmendem Alter beginnt Hannes gegen den Vater aufzubegehren und versucht, eigene Vorstellungen durchzusetzen. Seine besondere Zuneigung gilt der Tochter eines der größten Landbesitzer der Nachbarschaft. In der Schule hat er hingegen nur wenige Freunde. Nicht nur das Leben von Hannes befindet sich im Umbruch sondern auch die politische Situation in Deutschland. Das Landvolk begehrt gegen die herrschenden Strukturen auf und radikalisiert sich zunehmend. Erste Nazis tauschen im Dorf auf.
Dadurch, dass das Geschehen aus der Sicht von Johannes erzählt wird, nimmt man intensiv an seinen Erlebnissen und seiner Entwicklung teil und baut eine zunehmende Sympathie für ihn auf. Ebenso werden auch die anderen Personen aus seiner subjektiven Wahrnehmung dargestellt, so dass deren Handlungsweisen und Charaktere sich erst im Laufe der Lektüre entschlüsseln. Zunehmend gebannt möchte man erfahren, wie sich das Leben für Hannes entwickelt und ob er es schafft, trotz vieler Widrigkeiten glücklich zu werden. Zum Ende hin sind einem Hannes und auch andere Protagonisten so ans Herz gewachsen, dass man sich eine Fortsetzung des Romans wünscht!
Der Verlag schreibt:
Ein holsteinisches Dorf in den 20er-Jahren:
Hannes auf der Suche
nach seinem Platz in der Welt
Das Dorf und der kleine elterliche Hof in der Elbmarsch sind seine ganze Welt: Der empfindsame Hannes leidet unter seinem gewalttätigen, unberechenbaren Vater und den Schikanen in der Schule. Zuflucht findet er allein in der Natur und in seinen Büchern. Doch Hannes beginnt, sich zu wehren, und unversehens gerät er dabei in die politischen Spannungen der Dorfgemeinschaft. Dabei will er doch eigentlich nur eines – die geheimnisvolle Mara für sich gewinnen, die so ganz anders ist als all die Mädchen im Dorf. Ein anderes Leben, denkt Hannes, ein anderes Leben muss doch möglich sein.