Ostende
Stefan Zweig reist mit seiner Sekretärin/Geliebten Lotte nach Ostende.
Hier erhofft er sich Ruhe und Sicherheit vor dem faschistischem Deutschland. Begeistert vom belgischen Badeort, lädt er Joseph Roth, stark angeschlagen von Alkoholkonsum und Geldnöten, zum Besuch ein. Das ungleichePaar verbringt ihre Zeit an der Promenade; man diskutiert die eigenen Werke, bespricht die Situation in Deutschland, trinkt, lacht, erneuert die Freundschaften. Und immer mehr Kollegen und Bekannte begeben sich in die „Emigrantenstadt“. Der Blick der unfreiwilligen Urlauber könnte sich entspannt auf das Meer richten, wenn der drohende erste Weltkrieg sich nicht bereits wie ein Unwetter am Horizont zusammenziehen würde…
Volker Weidermann erzählt stilistisch präzise und dabei mitfühlend die Geschichte einer kleinen Gruppe deutscher Künstler im Exil. Besonders gelungen sind ihm dabei die imaginierten Gespräche der Exulanten. Ein rührendes Buch über den vergänglichsten aller Sommer. „Und jetzt also: Über die Grenze, fort von Nervenzusammenbrüchen und einer Liebe die vorüber ist. Auf ans Meer, ins Bistro, zu einem Freund. Sommer der Liebe. Juli in Ostende.