Trieb
Es geht um das Elementare im Menschen: Sein Trieb. Auch wenn wir glauben, ihn besiegt zu haben ist er es doch, der die Abgründe unserer Gesellschaft herauf beschwört. Dies wird uns in aller Deutlichkeit in Jochen Rauschs Erzählband vor Augen geführt. Die hier versammelten Stories, dreizehn an der Zahl, erzählen von Tätern und Opfern, wobei die Grenzen zwischen dem einen und dem anderen zeitweise verwischen.
Den Ausgangspunkt für diese Geschichten bilden jeweils reale Fälle, in die der Autor während seiner Tätigkeit als Journalist mit dem Schwerpunkt Gerichtsreportagen Einblick hatte. Wer sich jetzt an Ferdinand von Schirach erinnert fühlt, dem sei gesagt, dass Jochen Rauschs Erzählungen Schirachs „Verbrechen“ in nichts nachstehen. Mit klarem Blick und präziser Sprache wird hier von fragwürdigen Seitensprüngen, von enttäuschten Lieben, von Verzweiflung und Eifersucht erzählt.
Ich habe dieses Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen, nicht ohne zwischendurch, aufgrund der Grausamkeit der geschilderten Taten, nach Luft schnappen zu müssen.