Unrast
Unrast, welch schönes Wort – statt Unruhe oder Ruhelosigkeit.
Ein Phänomen unserer Tage und ein Roman zu neuem Leben gekommen, seit die polnische Autorin rückwirkend für 2018 den Literaturnobelpreis bekommen hat.
Geschrieben hat sie ihn schon 2007, übersetzt 2009, hat der Roman nichts an Aktualität eingebüßt eher gewonnen.
Auf den ersten Blick nicht immer als Roman auszumachen, so kurz oder überschaubar sind die Kapitel. Das formale Prinzip ist zugleich Ausdruck der Unruhe und des Fragmentarischen.
Und es wimmelt von Beobachtungen aus Warteräumen der Flughäfen, Begegnungen auf Reisen, im Flugzeug und im Auto. Bei allem ist es ein großes Ganzes von Existenz und Sein und Unruhe. Ob es sich um Autofiktion handelt, bleibt dahingestellt.
Eine Empfehlung, um unzählige Kostbarkeiten darin zu entdecken.
Die Büchergilde hat in ihrer schön gestalteten Ausgabe ihr Gespür für das besonders lesenswerte Buch bewiesen.