Wald
„Wald“ erzählt die Geschichte einer erfolgreichen Designerin in Wien, die durch eigene Fehler und die Wirtschaftskrise alles verliert – und wieder einen Neuanfang wagt.
Einst lebte Marian in einer Luxuswohnung, belieferte die Vips Wiens mit eleganter Kleidung, lebte den schicken Purismus der Besserverdiener, umgeben von schlichten Designermöbeln und den dazu passenden Männern. Nun haust sie in dem geerbten Haus ihrer Großtante in einem Dorf in den Voralpen und versucht schlicht zu überleben.
Der Versuch eines autarken Lebens hat sie gerade in dem vergangenen Winter an die Grenzen gebracht. Sie wilderte, stahl Gemüse der benachbarten Bauern und hat sich so nicht nur durch ihre Fremdheit Feinde im Dorf gemacht. Einzig Franz, der Großgrundbesitzer, hilft ihr mit dem Nötigsten aus. Nicht ganz uneigennützig, wie wir bald erfahren. Dieses Verhältnis vergleicht Marian mit ihren vorherigen Beziehungen. Was bedeutet Abhängigkeit? Marian schildert in einer Gedankenschleife eindringlich, direkt das „Vorher“ und das „Jetzt“. War einst die 300.- teure Gesichtsmaske eine Selbstverständlichkeit, so besteht ihr größter Wunsch nun aus lebendigen Hühnern, welche ihr Nahrung sichern.
Diese Autarkie war zwar nicht ganz selbst gewählt, führt Marian aber doch zu sich selbst.
Eindringlich und direkt schildert uns Doris Knecht ein ungewolltes Aussteigerleben, so unromantisch und doch positiv. Denn letztendlich wird Marian ihren Weg finden, nach diesem harten Jahr und man klappt den Buchdeckel zu und hat eine Ahnung von dem Wesentlichen des Lebens.
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