Wie viel von diesen Hügeln ist Gold
Die beiden Waisen Lucy und Sam verlassen nach dem Tod ihres Vaters ihr armseliges Zuhause und ziehen fortan durch die Weiten Amerikas. Wie schon ihre Eltern, die zu den ersten asiatischen Siedlern in den USA zählten, sind auch sie auf der Suche nach einer Heimat mit der zentralen Frage „ Was macht ein Zuhause zum Zuhause“. Die beiden Geschwister könnten unterschiedlicher nicht sein und verarbeiten ihre schwierigen Lebenserfahrungen jeder auf seine Weise. Lucy versucht sich ihrer Umgebung anzupassen, während Sam sich auf die Suche nach seiner Identität begibt und vor keiner Auseinandersetzung zurückscheut. Zwei Gründe lassen den Roman aus den vielen Neuerscheinungen hervorstechen:
Zum einen verwendet die Autorin eine atmosphärisch dichte, reichhaltige, zum Teil poetische, manchmal auch eigenwillige Sprache, die aber gut das Geschehen untermalt. Zum anderen ist es eine ausgefallene und wie ich finde gelungene Idee, die Suche nach einem Zuhause sowie die Frage nach Zugehörigkeit und Identität in die Zeit der Goldgräber, der Kohleminen und des Eisenbahnbaus zu verlegen.
Der Verlag schreibt:
Mit einer Pistole in den Händen und der Leiche des Vaters auf dem Rücken des Pferdes sind die chinesischen Waisenkinder Lucy und Sam auf der Flucht durch die Prärie. Amerika ist ein unbarmherziges Land, von Bisonknochen übersät und dem Goldrausch verfallen. Die Geschwister wollen den Vater gemäß dem chinesischen Ritual begraben – mit zwei Silberdollars auf den Augen. Nur auf diese Weise kann Ba nach Hause finden. Doch wo in dieser fremden Welt ist für Lucy und Sam das Zuhause, das so unerreichbar scheint wie das versprochene Gold in den Hügeln?
Mit wilder Sprachmagie erzählt C Pam Zhang, Tochter chinesischer Einwanderer in Amerika, in ihrem Roman »Wie viel von diesen Hügeln ist Gold« von der Sehnsucht anzukommen – an einem Ort und in einer Identität, die sich über die Grenzen von Herkunft und Gender hinwegsetzt.