Was wäre wenn
Als die Ich-Erzählerin Lizzie den ehemaligen, jetzt im Sterben liegenden Freund Yigal im Hospiz besucht, steigen Erinnerungen an ihre Kindheit, an ihre lang zurückliegende Freundschaft auf. Lizzie und Yigal haben als junge Menschen voller Enthusiasmus und Idealismus für den Staat Israel ihren Militärdienst begonnen. Doch die Zeit bei der Armee ist für Yigal von einschneidenden und traumatischen Erlebnissen geprägt und verändern ihn und seine politischen Einstellungen. „Unser Traum siegreich aus allen Kriegen hervorzugehen, und die blinde Verehrung für alles, was mit unserer Armee zu tun hat, wurden uns zum Verhängnis. Ich kann nicht begreifen, wie wir so viele Jahre in der Illusion gelebt haben, wie wir den dunklen Mächten glauben konnten, die versprachen, wir würden immer obsiegen, wie wir während der Wache eingeschlafen sind und unsere besten Freunde haben sterben lassen.“ Der Kontakt zu Lizzie ist in den folgenden Jahren nur sporadisch, beide gehen ihren eigenen Weg. Lizzies Leben ist dauerhaft geprägt von den Erfahrungen ihrer Mutter, einer Überlebenden des Holocaust. Während dieser letzten Lebenstage von Yigal reflektiert Lizzie über ihre Beziehung zu Yigal, über die wenigen Dinge, die sie von seinem Leben weiß, aber auch über ihr Verhältnis zu ihrer Mutter.
Der Autorin gelingt es die unterschiedlichen Lebensvorstellungen der verschiedenen Generationen Israels eindrücklich darzustellen und ein differenziertes Bild des Landes und seiner Bevölkerung zu geben. Dies ist insbesondere ein Kunststück, wenn man betrachtet, auf wie wenige Personen sie sich beschränkt und wie intensiv sie deren Charakter und unterschiedlichen Erfahrungen in einem relativ überschaubaren Roman lebendig werden lässt.
Der Verlag schreibt:
Die Geschichte eines in letzter Minute wiedergefundenen Freundes
Am Abend ein Anruf aus dem Hospiz: Yigal, ein Kindheitsfreund, den Lizzie Doron vierzig Jahre lang nicht gesehen hat, bittet sie, sein letzter Besuch zu sein. Aber warum ausgerechnet sie?
Yigals Erfahrungen in der israelischen Armee machten ihn zum Aktivisten gegen die Politik seines Heimatlandes. Als Tochter einer Holocaust-Überlebenden hielt auch Lizzie ihn für einen Verräter und wandte sich von ihm ab. Jetzt stellt sie sich der Frage, wer damals wen verraten hat. In den frühen Morgenstunden macht Lizzie sich auf den Weg. In der Hoffnung, den Kindheitsfreund noch ein letztes Mal sehen zu können.