Seltsame Blüten
Kit und Paddy leben mit ihrer Tochter Mary in Irland in den 70-er Jahren in bescheidenen, aber zufriedenen Verhältnissen, als Mary mit 20 Jahren ihr Zuhause unangekündigt verlässt und ohne eine Nachricht zu hinterlassen spurlos verschwindet. Fünf Jahre lang leben die Eltern in einer zermürbenden Ungewissheit, bis die Tochter eines Tages zurückkehrt. Die Landbesitzerin, für die Paddy arbeitet und von deren Wohlwollen die Familie abhängig ist, ist über die Rückkehr der jungen Frau geradezu erzürnt. Die Neugier der Nachbarn ist derweil grenzenlos. Doch Mary schweigt, bis plötzlich ein Fremder im Dorf auftaucht und nach ihr sucht. Bedingungslose Gläubigkeit gegenüber der Kirche und der staatlichen Macht, Engstirnigkeit und Vorurteile prägen das Leben in dem Ort. Die Menschen sind in ihren Vorstellungen gefangen. Jedoch beschreibt der Autor auch ihre Fürsorge füreinander und ihre unterschiedlich Beziehungen, so dass die einzelnen Protagonisten dem Leser zunehmend ans Herz wachsen. Welche Ängste aber haben Mary nun dazu bewegt fortzugehen und dann doch zurückzukommen? Der Roman hält den Spannungsbogen bis zuletzt aufrecht und weist dabei unerwartete Wendungen auf. Der Autor lässt anhand einer Familiengeschichte das Irland der 70-er Jahre mit seinen Problemen eindrucksvoll aufleben, wobei die zugrunde liegenden Themen und das Verhalten der Menschen auch 50 Jahre später noch aktuell sind.