Der Kulturbetrieb Aachen erinnert an den polnisch-jüdischen Künstler und Autor Bruno Schulz, der 1942 ermordet wurde. Eine Lesung im Couven Museum zum 80. Todestag eines „Weltliteraten“. von Sabine Rother
Grafiken, Geschichten, Bücher – in allem atmet das Werk von Bruno Schulz die finsteren Visionen, die ihn später einholen sollten. Schulz, geboren 1892 im galizischen Drohobycz, war ein polnischer Jude, der am 19. November 1942 auf offener Straße erschossen wurde: Anlass für den Kulturbetrieb Aachen unter der Leitung von Olaf Müller, genau an diesem 19. November, 18 Uhr, im Couven Museum Aachen, über den Menschen und Künstler Bruno Schulz – den zerbrechlichen stillen Mann, das Multitalent, den Poeten – zu sprechen. Der Senat der Republik Polen hat das Jahr 2022 zum Bruno-Schulz-Jahr erklärt. Man spricht und forscht mit Elan über diesen Ausnahme-Menschen – nicht nur zum 80. Todestag.
In Anwesenheit der ukrainischen Generalkonsulin Iryna Shum sowie des polnischen Generalkonsuls Jakub Wawrzyniak wird Müller Schulz aufleben lassen, indem er aus den Erzählbänden „Die Zimtläden“ und „Das Sanatorium zur Sanduhr“ liest. (Auszug)
Der Eintritt ist frei, wegen der begrenzen Platzzahl ist eine Anmeldung mit Adressangabe bis 16. November per E-Mail an kultur@mail.aachen.de erforderlich.
(Quelle: Aachener Nachrichten 11.11.2022)
Einladung des Veranstalters:
„Bruno Schulz, geboren 1892 als Sohn eines jüdischen Tuchhändlers im galizischen Drohobycz, studierte Architektur und verdiente seinen Lebensunterhalt als Kunstlehrer an einem Gymnasium seiner Heimatstadt. Mit zwei schmalen Büchern schrieb er sich – nach Kafka, Rilke und Proust, neben Thomas Mann und James Joyce – in den dreißiger Jahren an die Spitze der Weltliteratur: Die Zimtläden (Hanser 1961, Neuübersetzung 2008) und Das Sanatorium zur Sanduhr (Neuübersetzung 2011). In seiner polnischen Heimatstadt (heute Ukraine), die 1939 von der Roten Armee und 1941 von den Deutschen besetzt wurde, schuf Bruno Schulz phantastische und groteske Traumbilder. Sein von Nöten, Obsessionen und Bedrohung geprägtes Leben endete 1942 tragisch: Bruno Schulz wurde das Opfer eines Ehrenhandels zwischen zwei Gestapo-Offizieren. Zu seinen Verehrern gehören Primo Levi und Cynthia Ozick, John Updike, Philip Roth, J.M. Coetzee und David Grossman.“ Quelle: Carl Hanser Verlag
Literatur
Bruno Schulz, Die Zimtläden. Übersetzt von Doreen Daume © 2008 Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München
Bruno Schulz, Das Sanatorium zur Sanduhr. Übersetzt von Doreen Daume © 2011 Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München
Büchertisch: Buchhandlung Backhaus
Veranstalter
Kulturbetrieb der Stadt Aachen in Zusammenarbeit
mit dem Generalkonsulat der Republik Polen in Köln, dem Generalkonsulat der Ukraine in Düsseldorf, der Jüdischen Gemeinde Aachen, der Buchhandlung Backhaus, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Aachen e.V. und der Walter-Hasenclever-Gesellschaft e.V.
Die Buchhandlung Backhaus stellt den Büchertisch!
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