"Ein vielschichtiges Beziehungspuzzle. Es beginnt betont bieder und banal: mit dem E-Mail-Verkehr zwischen einer Kulturstelle, einer Schule und einem Autor, der an ebenjener Schule eine Schreibwerkstatt abhalten soll. Doch bevor man sich darüber wundern kann, ist man mittendrin in der Geschichte, die anlässlich eines Zufalls (ist es einer?) aufgerollt wird. Es stellt sich nämlich nach der dritten E-Mail-Runde zwischen der zuständigen Deutschlehrerin und dem Autor heraus, dass sich beide ungewöhnlich gut kennen, und damit kann die Aufarbeitung des Vergangenen beginnen." Rezension von Clarissa Höschel - literaturkritik.de.
Liebe, Verrat und Tod. Es sind die großen Themen des Lebens, die Judith Taschler sprachlich virtuos in ein kleines Kammerspiel packt. Und es sind die leisen Töne, die dieser als Zwiegespräch geführten Lebensbeichte eine dramatische Tiefe verleihen. Unaufdringlich eröffnet sich dem Leser ein Panoptikum vergebener Lebenschancen. Zwei Menschen, füreinander bestimmt, folgen ihren egozentrischen Lebensplänen und verpassen sich. Irritiert und ergriffen von der Tragik der Geschichte folgen wir der opportunistischen Handlungslogik der Protagonisten bis ans bittere Ende. Leben heißt scheitern, hat Amélie Nothomb einmal gesagt. So konsequent, spannend und literarisch subtil wie Judith Taschler das Thema umsetzt, wird auch Scheitern zum Hochgenuss!
Begründung der Jury – Friedrich Glauser Preis 2014
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