Im Rahmen der Woche „Bücher bauen Brücken“ konnten wir Hans Berkessel gewinnen, einen Vortrag über die Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland zu halten. Herr Berkessel ist Mit-Autor des nachfolgenden kurz beschriebenen Buches, welches sich auf die Städte Speyer, Mainz und Worms bezieht, durchaus aber verallgemeinernd auch für den ganzen deutschen oder mitteleuropäischen Raum Gültigkeit hat. Der Vortrag wird dann auch den großen Rahmen im Fokus haben.
Einzigartiges jüdisches Kulturerbe – jüdisches Leben in einer SchUM-Stadt
Sie waren von zentraler Bedeutung für die jüdischen Gemeinden in Mitteleuropa zu Beginn des 11. Jhs., denn sie gelten als Geburtsstätten der aschkenasischen religiösen Kultur – die SchUM-Städte Speyer, Mainz und Worms, benannt nach den Anfangsbuchstaben ihrer hebräischen Namen Schpira, Uarmaisa und Magenza. Der Verbund der jüdischen Gemeinden der drei mittelrheinischen Städte im Mittelalter prägte Kultur, Religion und Rechtsprechung der mittel- und osteuropäischen jüdischen Diaspora nachhaltig.
Der gemeinsame Antrag der drei Städte auf Aufnahme in die Liste des UNESCO-Welterbes war ein Grund zur kommentierten Dokumentation der jüdischen Quellen und Materialien dieser Städte.
Die Hinterlassenschaften reichen von der erstmaligen Erwähnung jüdischer Ansiedlung im 9. Jh. bis zum Umgang mit der jüdischen Geschichte in der Nachkriegszeit.
Die Aktion „Bücher bauen Brücken“ geht auf eine Initiative des Börsenvereins des deutschen Buchhandels – Regionalstelle NRW zurück. Ziel ist es, in Zeiten antisemitischer Anfeindungen, einen Einblick in jüdisches Leben in Deutschland zu geben.