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Belletristik

Starke Meinung zu brennenden Themen

Storys

Etgar Keret
Starke Meinung zu brennenden Themen

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»Bitterscharf, absurd-realistisch, tragikomisch und voller Sätze, die man gern in Stein meißeln würde«

Empfohlen von Andy Reinard

Andy Reinard
Normalerweise ist es ja ein liebgewonnener Trick, Menschen, die sich in eine Buchhandlung verirren um z.B. ein Geschenk für ihre Lieben zu kaufen, selber aber nicht mehr lesen - keine Zeit, schlaf immer sofort ein, komm nicht mehr in die Geschichte rein etc.pp- über schlaue Kurzgeschichten, als Leser zurück zu gewinnen. Das funktioniert mit dem neuen Short-Story-Band vom Edgar Keret nur bedingt. Der Leser kommt zwar gut rein in die Geschichten, aber dann tagelang überhaupt nicht mehr raus. Auch in der Zeit wo man das Buch zur Seite legt und versucht sein sonstiges Leben mit Arbeit und Familie oder so auf die Reihe zu bekommen, hält einen die Etgar-Keret-Welt gedanklich fest im Griff. Eine wunderbar skurrile Welt der Paralleluniversen. Zum Beispiel die Welt, in der man jedes Wort nur einmal sagen darf und es Menschen gibt, die am Schluss mit dem Worten zurückbleiben, die ihnen am allerwichtigsten sind, sei es „Verzeihung“, oder „Ich liebe dich“. Sie hätten die Worte schon unzählige Male dringend gebrauchen können, haben es aber vorgezogen, ihre Liebsten zu verletzten und alles zu verlieren nur um diese Worte für sich zu bewahren. Gerade hat man sich eine Träne weggewischt, schon ist man in der nächsten Welt in der im Gegensatz zu Unserer nur eine einzige Sache fehlt, vielleicht Banales wie Selfie-Sticks oder vielleicht auch viel, viel mehr? Weise, witzig, traurig, immer aber zutiefst menschlich lässt der Autor in jeder der 33 Geschichten seine Meisterschaft aufblitzen. Aus einer genialen Keret-Idee, schreiben andere Kollegen 1000 seitige Romane (man munkelt Haruki Murakmi hat seit Tagen seinen Keller nicht mehr verlassen). Aber Vorsicht, wenn man spontane Gefühlsausbrüche nicht mit der Außenwelt teilen möchte, sollte man Starke Meinung zu brennenden Themen besser in seinem Safespace lesen. Unkontrolliertes Lachen, Heulen oder Wutausbrüche innerhalb einer Geschichte, sind absolut möglich. Man muss schon viel Schönes im Leben gelesen haben, um sich leisten zu können, das hier zu verpassen.