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Geschichte ihrer selbst, Gesellschaftsporträt, universelle Chronik: Annie Ernaux’ aufsehenerregendes Werk wirkt von Beginn an weit über die französischen Grenzen hinaus. Eine faszinierende Einladung, das eigene Leben zu hinterfragen.
Kindheit in der Nachkriegszeit, Algerienkrise, die Karriere an der Universität, das Schreiben, eine prekäre Ehe, die Mutterschaft, das Jahr 1968, Krankheiten und Verluste, die sogenannte Emanzipation der Frau, Frankreich unter Mitterrand, die Folgen der Globalisierung, das eigene Altern. Anhand von Fotografien, Erinnerungen und Aufzeichnungen, von Wörtern, Melodien und Gegenständen vergegenwärtigt Annie Ernaux die Jahre, die vergangen sind und betrachtet auf faszinierende Weise ihr Leben – unser Leben, das Leben.
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In ihrem überwältigenden Gesellschaftsportrait schaut die Literaturnobelpreisträgerin von 2022 anhand von Fotografien, Melodien, Gegenständen, Webetexten und Aussprüchen auf ihr Leben. Annie Ernaux erzählt in der 3. Person Singular in einer klaren und auf das nötigste reduzierten Sprache. Die 1940 in der Normandie geborene und aufgewachsene Autorin zieht den Leser in eine Art Zeitspirale. Die Kriege, sozialen Krisen und gesellschaftlichen Entwicklungen werden anhand der Lebensgeschichte der Autorin wieder lebendig. Diese melancholische Chronik der Nachkriegszeit, die bis in unsere Zeit reicht, hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und noch lange nachgewirkt, da sie stellvertretend für viele Biographien dieser Zeit steht.
Ein zeitloses Buch, dass es jetzt in kleiner Geschenkausgabe erhältlich ist.
